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Kunstvermittlung Teil 1

Im Vorfeld zum Projekt “Schneeweißchen und Rosenrot – das Lesachtal ehrt seine Frauen” wurden von der 4. NMS Lesachtal, gemeinsam mit der Künstlerin, fünf Plakate gestaltet.
Diese werden zu Projektstart Anfang Februar 2016 in den fünf Geschäften vor Ort angeschlagen. Sie dienen als Informationsmaterial zur neuen Kunstveranstaltung, doch darüber hinaus sollen sie dazu beitragen, den Projektgedanken zu transportieren.

Im Blickfeld standen Zuschreibungen zum Thema “Frau”. Mittels Gesprächen und eigenständiger Recherche via Internet wurden von den Schüler_innen weiterreichende Bilder erarbeitet. Ziel war es, Zeichnungen zum Thema anzufertigen – ob LKW-Fahrerin, Feuerwehrfrau oder Angela Merkel. Auch die Kunstfigur Conchita tauchte in der Diskussion auf. Mit ihr als Ausgangspunkt, betreffend der aktuell viel diskutierten Queer Theorien rund um den Begriff Geschlecht, blieb die Frage offen, ob nicht überhaupt die strenge Kategorisierung in eine Dualität von Mann und Frau aufzuheben sei – da sie schlichtweg unzureichend erscheint.
Das Zentrum der Plakatserie bildet ein Zitat der US-amerikanische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Mary McCarthy:

Wir sind die Heldinnen unserer eigenen Geschichte

Kunstvermittlung Teil 2

In einem dialogischen Gespräch mit der Künstlerin Claudia Mang näherten sich die Schülerinnen und Schüler der Ausstellung “Schneeweißchen und Rosenrot – Das Lesachtal ehrt seineFrauen” an. Das Wissen und die Erfahrungen der Jugendlichen, die vor Ort schon mit der Künstlerin Claudia Unterluggauer in das Arbeitskonzept der Ausstellung involviert waren, indem sie dazu Plakate entwickelt haben, wird Ausgangspunkt der Gespräche sein.
Als Abschluss der Interaktion wurden die Mädchen und Buben eingeladen, ein Wort, das für sie die Ausstellung beschreibt oder welches ihnen spontan in den Sinn kommt, auszusprechen. Dieses Wort wurde Anhaltspunkt für den praktischen Teil des Workshops. Das Word wurde auf Papier symbolisch in einen Baumstamm hineingeschrieben oder gezeichnet. Jeder Ast, jede Wurzel, jedes Blatt, jede Frucht die aus diesem Baumstamm entsprang ist im übertragenen Sinn ein Ding, das die Ausstellung auslöste. Der Baum konnte Gesichter statt Früchte tragen oder die Äste waren Hände usw. Der “futuristische Baum” als Zeichen eines fantastischen Wirkens mit Buntstiften, Bleistiften, Ölkreiden, Wasserfarben oder auch ausgeschnittenen Bildern aus Zeitschriften, sollte ermutigen, sich auszudrücken und dem Erlebten Raum zu geben.
Der “phantastische Baum” knüpfte in vielerlei Hinsicht wieder an den Urgedanken der Künstlerin Claudia Unterluggauer an. Mit ihrer Arbeit will sie Menschen verbinden, Hierarchien auflösen und Verborgenes durch eine Würdigung sichtbar machen. Im Rahmen einer ungewöhnlichen Schau, mitten im Lesachtal, setzt sie einen Schritt hin zu einer Erweiterung und Öffnung von Wahrnehmung und Denken.

Die Schülerinnen und Schüler konnten ihren Baum frei gestalten. Es gab keine Regeln, nur den Ausgangspunkt des Wortstammes. Damit sind sie nun auch Teil der Ausstellung, da sie die Intention dieser Ausstellung weiterentwickeln in eine noch ungewisse Zukunft.


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